von
von Jennifer Lüdicke, Natalie Greber und Ann-Kathrin Höhr
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Der Mainzer Schauspieler und Sprecher Tino Leo begeisterte am 28.042021 Schüler:innen der IGS Gerhard Ertl mit seinem Ein-Personen-Stück „Ich bin nicht Siegfried – Die Nibelungensage in 45 Minuten“. Dabei schlüpfte er in 12 verschiedene Rollen und fesselte die Sechst- und Achtklässler selbst digital von der ersten bis zur letzten Minute.
Das Stück, so sagt Leo selbst, sei sehr außergewöhnlich. Erzählt wird die spannende Geschichte von König Siegfried aus dem ersten Teil des Nibelungenliedes, eine Geschichte rund um die Themen Liebe, Abenteuer, aber auch Verrat und Mord. Das weckt auch das Interesse bei Kindern und Jugendlichen. Hier ist jedoch nicht die Geschichte selbst das Außergewöhnliche, sondern die Art des Schauspiels: Inszeniert und für die digitale Vorführung aufgenommen in einem Bodenheimer Weinkeller stellte Tino Leo ausdrucksstark die verschiedenen Stereotype der Geschichte dar. Dabei wechselte er gekonnt durch die unterschiedlichsten Stimmvariationen und pointiert herausgestellten Charakterzüge zwischen den Figuren hin und her. So manch ekstatischer Ausruf oder spezieller Klang in der Stimme des Schauspielers brachten die Schüler:innen sowohl zum Schmunzeln als auch zum Schaudern. Die Figur des Reporters nahm dabei die Kinder an die Hand und führte sie durchs Geschehen, indem sie zwischenzeitlich über den Fortgang der Handlung informierte oder das nötige Hintergrundwissen lieferte. Das sorgte für Spannung und half auch den Jüngeren im Publikum, den schweren Stoff der Nibelungensage in 45 Minuten überhaupt verstehen zu können.
Aber es war nicht nur das Stück selbst, das die Schüler:innen begeisterte, es war auch die am nächsten Tag stattfindende digitale Fragerunde mit dem Schauspieler persönlich. Herr Leo stellte sich jeweils allen Fragen beider Klassenstufen digital in Teams – egal, ob die Schüler:innen von zu Hause aus zugeschaltet waren oder als Gruppe im Präsenzunterricht saßen. So berichtete er beispielsweise darüber, warum er selbst Schauspieler geworden ist, oder gab Tipps zum Auswendiglernen. Das begeisterte die Schüler:innen und so flogen am Ende der Fragerunde unzählige digitale Emojis in Form von klatschenden Händen oder „Daumen-hoch-Smileys“ über die Bildschirme.
Die digitale Theatervorstellung war eine gelungene Abwechslung im Alltag des Wechselunterrichts. Daher möchten wir uns herzlich bei Herrn Leo, Frau Walther und auch dem Förderverein bedanken, denn finanziert wurde diese Veranstaltung durch die Bibliothekstage in Rheinland-Pfalz und den Förderverein der IGS Gerhard Ertl.